Kann man Marmor überhaupt imprägnieren? Ja! Es ist eine wichtige Schutzmaßnahme, um das Aussehen von Marmor zu erhalten, die Reinigung zu vereinfachen, die Flecken- und Schmutzbildung zu verringern sowie die Lebensdauer zu verlängern.

Warum ist eine Marmor-Imprägnierung wichtig?

Marmorböden sind täglich den verschiedensten Beanspruchungen ausgesetzt. Schmutz, Staub, Feuchtigkeit, Öle, Säuren und Fette setzen dem Marmor zu. Eine regelmäßige Imprägnierung hilft dabei, die negativen Auswirkungen schädigender Substanzen zu minimieren. Denn eine Imprägnierung zieht in den Marmor ein, wodurch er öl- und wasserabweisend wird. Die Imprägnierung selbst bildet keine Schutzschicht auf der Marmoroberfläche. Dadurch ist die Dampfdiffusion nicht eingeschränkt, sodass vorhandene Feuchtigkeit nach oben entweichen kann.

Wie imprägniert man Marmor?

Vor der Imprägnierung muss die Marmorfläche sauber und trocken sein. Die Marmorreinigung sollte nicht mit aggressiven Reinigungsmitteln und auch nicht durch übermäßigem Wassereinsatz erfolgen. Zuerst wird grober Schmutz und Staub mit einem weichen Kehrbesen beseitigt. Danach erfolgt eine feuchte Reinigung mit den geeigneten Reinigungsprodukten. Anschließend gibt es eine kurze Einwirkzeit, bevor Verschmutzungen mit Einscheibenmaschine und Nassauger von der Marmorfläche entfernt werden. Abschließend kann noch mit klarem Wasser nachgewischt, sowie die Restfeuchtigkeit entfernt werden. Eine ausreichende Trocknungszeit ist vor der Imprägnierung unbedingt einzuhalten. Es ist eine vorherige Grundreinigung und eine ausreichende Trocknungszeit von mindestens einem Tag empfehlenswert.

Zusätzlich muss der Marmorboden eine natürliche Temperatur aufweisen, sodass eine vorhandene Fußbodenheizung ausgeschaltet werden sollte. Bei einer Imprägnierung im unbedachten Außenbereich sind niederschlagsfreie Witterungsverhältnisse notwendig.

Mit dem Ende der notwendigen Trocknungszeit nach einer Grundreinigung kann mit der Imprägnierung begonnen werden. Je nach Größe der Marmorfläche wird das Imprägniermittel mit verschiedenen Arbeitsgeräten flächendeckend und gleichmäßig aufgetragen. Es ist ratsam, zuerst die Randleisten zu imprägnieren. Wenn überschüssiges Imprägniermittel auf der Marmorfläche vorhanden ist, muss dieses vor dem Antrocknen unbedingt mit Tüchern aufgenommen werden. Andernfalls können unschöne Schlieren entstehen. Abschließend ist eine variable Trocknungszeit zu beachten.

Grundsätzlich ist die Imprägnierung von Marmor auf Lösemittel-, Wasser- oder Nano-Basis möglich. Welche Imprägnierung am besten geeignet ist, hängt vor allem von Art, Zustand und Nutzung des Marmors ab. Eine Imprägnierung hat auch Einfluss auf die Ästhetik des Marmorbodens. So gibt es matte, transparente, glänzende und farbtonvertiefende Imprägnierungen.

Wie oft muss Marmor imprägniert werden?

Die erste Imprägnierung erfolgt nach der Verlegung des Marmor; am besten vor dem Verfugen. Eine solche Imprägnierung wirkt allerdings nicht dauerhaft. Daher sollte sie auf normal genutzten Marmorflächen in regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Jahren wiederholt werden. Bei stark genutzten Marmorflächen, wie zum Beispiel im Eingangs- oder Küchenbereich, kann eine jährliche Imprägnierung sinnvoll sein. Das hängt letztendlich auch von den eigenen Ansprüchen ab.

Was kann eine Imprägnierung nicht leisten?

Eine Imprägnierung entfernt nicht bereits bestehende Flecken. Außerdem verhindert sie nicht das Eindringen von Schmutz, sondern verzögert es, und damit auch die Fleckenbildung. Nutzer von Marmorböden haben somit mehr Zeit für die Entfernung von Schmutz und Flecken, bevor ihr Boden unschön aussieht. Durch eine Imprägnierung wird Marmor auch nicht säureunempfindlich. Mechanische Einwirkungen verhindert eine Imprägnierung ebenfalls nicht.

Wodurch unterscheiden sich Imprägnierung und Versiegelung?

Eine Imprägnierung bildet im Gegensatz zur Versiegelung keine aufliegende Schutzschicht. Stattdessen dringt das Schutzmittel in den Marmor ein. Die Oberflächenbeschaffenheit wird durch die Imprägnierung nicht verändert. Bei einer Versiegelung dagegen bildet sich auf der Marmorfläche eine schutzbildende Schicht, sodass kein Schmutz eindringen kann. Ein Feuchtigkeitstransport ist so allerdings nicht mehr möglich. Eine Versiegelung ist daher nur bei trockenem Unterbau ratsam, da die vorhandene Nässe andernfalls durch den Marmor aufgenommen wird, wodurch Flecken entstehen können.

Gerne beraten wir Sie zur Imprägnierung Ihres Marmorbodens!